Filmpremiere im HAU: "Durch unsere Augen"
Der Alltag arabischer Frauen im Mehringkiez Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Theatersaal und viele glückliche Gesichter: Am Samstag, den 3. Februar lief im Theater Hebbel am Ufer, kurz HAU, die Premiere des Films "Durch unsere Augen". Gedreht wurde der Film von und mit arabischen Frauen aus dem Mehringkiez. In der Koproduktion des HAU mit dem Quartiersmanagement Mehringplatz, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und der Initiative Tessarae erzählen Frauen aus ihrem Alltag in der deutschen Gesellschaft.
Schon seit Längerem hat der Arabische Themenstammtisch für Frauen im Quartiersmanagement Mehringplatz Kontakt zum HAU. Auf der Basis dieser Verbindung ist das aktuelle Film-Projekt entstanden. Am Anfang haben sich die beteiligten Frauen zusammen mit der Filmemacherin Therese Koppe über einen längeren Zeitraum gemeinsam Filme angesehen, um die notwendigen Techniken kennenzulernen. Ziel war es, so das HAU, dass die Frauen sich "das Medium Film als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel" aneignen. Es folgten mehrere Workshops im PopUp-Saal der ZLB, in denen die praktische Umsetzung geprobt wurde.
In dem anschließend entstanden Film erzählen die Frauen aus ihrem Alltag, über ihre Herausforderungen und Erfahrungen in Berlin. Sie sind selbst Autorinnen, Regisseurinnen, Bild- und Tongestalterinnen. Krönender Abschluss des Projektes war die große Premiere im HAU, zu der die Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung Cansel Kiziltepe kam, Alexandra Kast von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Vertreter der Filmförderung und vor allem viele Familien aus dem Mehringkiez. Quartiersmanagerin Wafaa Khattab: "Die Frauen waren hin und weg, so viel Aufmerksamkeit sind sie nicht gewohnt. Sie wollten durch den Film auf sich aufmerksam machen, darauf, dass sie häufig in der Mitte der deutschen Gesellschaft nicht wahrgenommen werden und durch sehr viele Vorurteile und Vorbehalte in ihrem Alltag ausgegrenzt werden." Wichtig sei aber, so Wafaa Khattab, dass der Film Mut mache und die Frauen kein trauriges Bild von sich selbst zeichnen würden. "Es ist ein Film mit Geschichten, die sie bewegen und die in diesen Zeiten mehr denn je aktuell sind." Nach der 45 minütigen Filmvorführung gab es noch ein Konzert von AMI Berlin.
"Durch unsere Augen" wurde am Freitag, den 19. April in der ZLB gezeigt, darüber hinaus ist eine Vorführung im OpenAir-Kino am Mehringplatz geplant.